- Geboren bin ich in Stuttgart. Ob es daran liegt, dass dieser Ort (nicht zwingend die Stadt) eine besondere Wirkung auf mich hat? Stuttgart ist hässlich geworden, aber ihr Energiefeld ist so weich und warmherzig. Ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Äußerlichkeiten nichts über innere oder feinstofflichere Qualitäten aussagen müssen. Jedes Mal, wenn ich nach Stuttgart fahre, atmet etwas in mir aus und kommt nach Hause.
- Von 16 bis 22 war ich fast ausschließlich per Anhalter unterwegs. Ganz praktisch, wenn man wenig Geld, aber viel Zeit hat – allerdings war das nur ein Nebeneffekt. Die Hauptmotivation war wohl das Abenteuer. Auch jetzt noch habe ich eine Vorliebe dafür, mich mit Haut und Haar in Unbekanntes zu stürzen, wenn es nur genug Anziehungskraft auf mich ausübt.
- Während meiner Jahre in der Landwirtschaft habe ich so ziemlich alles gemacht, was auf einem Biohof so anfällt. Eine großartige Lebensschulung! Am meisten und tiefsten gelernt habe ich aber von den Kühen. Sie zeigten mir, dass in den simpelsten Alltagsverrichtungen große, spirituelle Räume liegen und waren mir geduldige und unmissverständliche Mütter. Ich habe ihnen so viel Grundlegendes zu verdanken, dass ich ihnen wohl mindestens mal einen eigenen Blogartikel widmen sollte…
- A propos Mütter. Meine Mutter vergleicht mein Temperament manchmal mit dem eines Dieselmotors: „Dauert lang, bis er warm wird – aber wenn er mal läuft, dann läuft er.“ So charmant der Vergleich auch sein mag, er trifft es ganz gut.
- Ich bin nach der Schule in 10 Jahren 19 mal umgezogen. Frankreich, Stuttgart, Schwarzwald. Hannover, Pfalz, Brandenburg. Potsdam, Havelland. Zurück in den Süden. Hin und her. Rückblickend halte ich das für einigermaßen fahrlässig meinem Nervensytem gegenüber. Der Preis, den ich für diese örtliche Flexibilität bezahlt habe, ist hoch. Andererseits kenne ich mich dadurch auch extrem gut mit dem Nomadenhandwerk aus: Blitz-Integration in neue Systeme, wenig Besitz anhäufen, Einsamkeit aushalten. Und am allerwichtigsten: Sehr viel Freiheit für Schritte, die an der eigenen inneren Wahrheit ausgerichtet sind. Kein Nachteil ohne Vorteil!
- Seit ich mir mit 21 meine Dreadlocks abgeschnitten habe, schneide ich mir meine Haare selber.
- In dem musikalischen Umfeld, in dem ich groß geworden bin, gab es etwas, das war aus Gründen, über die ich nur mutmaßen kann, verpönt: Popmusik. (Außer natürlich es hatte musikalischen Gehalt, wie zum Beispiel die Beatles.) Diese nie laut ausgesprochene Abwertung des Pop-Genres führte dazu, dass ich mich stark fremdgeschämt habe, wenn Freundinnen total auf sowas wie romantisch-melancholischen Deutsch-Pop abgefahren sind. Der Witz ist: ich kriege bei romantisch-melancholischen Deutsch-Pop selber Gänsehaut. Mittlerweile kann ich dazu stehen und der Loyalitätskonflikt ist begraben.
- Ich habe da eine Liste. Einmal im Jahr wird sie aktualisiert und wieder gut sichtbar aufgehängt. Die Punkte auf der Liste sind allesamt Dinge, die ich insgeheim sehr gerne tun würde, die sich aber peinlich, verrückt oder zu gefährlich anfühlen. Und die Dinge stehen da nicht nur zum Anschauen – es ist eine To-Do-Liste. Ich sag euch, das prickelt. Die Wirkung dieser Liste ist messbar. Heute finde ich es zum Beispiel sehr erstaunlich, dass es mir mal peinlich war, romantisch-melancholischen Deutsch-Pop laut mitzusingen.
[Buchempfehlung für innere Arbeit dieser Art: Der Weg des Künstlers von Julia Cameron] - Was mich am allermeisten Überwindung kostet: Anrufbeantworter. Uahrgh. Das ist schlimmer als kaltes Wasser. Das ist schlimmer, als jemanden von mir aus anzusprechen. Ich mach das nur, wenn es wirklich gar nicht anders geht (und dann brauche ich mindestens eine Stunde Vorlauf, in der ich versuche, meine Angst vor mir selbst zu verbergen).
- Ich kann mir Namen und Gesichter gut merken. Auch Geburtstage. Es sei denn, sie liegen im April, Mai, Juni oder August. Dafür funktionieren März, Juli, Oktober und November am Besten. Seit ich selbst ein Kind habe, verschwimmt das allerdings ein bisschen… Dank meinem Kalender kann ich meinem lang erarbeiteten Image der treuen Seele noch eine Weile gerecht werden.
- Die Sache hier (Menschsein auf der Erde) fing in dem Moment an, Spaß zu machen, als ich das Spielfeld der Probleme hinter mir ließ und jenes Spielfeld betrat, in dem es statt Problemen nur noch Prozesse gibt. Wanna join?
- Mein Lieblingsberg in den Alpen ist der Hohe Ifen. Der Berg sieht durch seine kalkige Beschaffenheit ganz anders aus und liegt auch anders in der Landschaft als die Berge drum herum. Oben fühlt man sich durch die mit trockenen Gräsern bewachsenen runden Buckel an Schottland erinnert. Und das darunter liegende „Gottesackerplateau“ hat eine erstaunliche Akustik, nämlich gar keine. Da ist nur Stille zwischen seltsamen Steinmännchen und ab und zu eine Alpendohle, die sich senkrecht in die Tiefe stürzt. Lohnt sich!
- An manchen Tagen schaue ich 10x in meine E-Mail-Postfach, obwohl ich weiß, das es nicht sinnvoll und vermutlich eine Kompensationshandlung ist. Eine andere, bei mir sehr beliebte Kompensationshandlung hat die sinnliche Form eines weichen, buttrigen Croissants.
- Mit 24 habe ich an einem 12-tägigen Visionssucheritual teilgenommen. 4 Tage und 4 Nächte davon verbrachte ich im Wald – nur mit mir, einer Baumarktplane als Dach, drei Kanistern Wasser und meinem Tagebuch. Ich hatte ein paar dringende berufliche Fragen, auf die ich Antworten haben wollte. Die Antwort, die ich bekam, war so groß, dass ich bis heute die passenden Frage dazu nicht abschließend gefunden habe. Ich bin voller Ehrfurcht vor dem stärkenden Einfluss, den solche an sich simplen Rituale auf ein Menschenleben haben. Und ich weiß, dass mir diese Erfahrung bis ans Ende meiner Tage Kraft geben wird und deshalb bin ich so überzeugt davon, wie wichtig es ist, dass wir wieder eine Kultur rund um Lebensübergänge schaffen. [Das Eschwege Institut in Hessen kann ich für diese Arbeit sehr empfehlen]
- Es fällt mir schwer, um Hilfe zu bitten oder Fragen zu stellen. Wo andere interessiert nachfragen, bleibt mein Kopf einfach leer. Lange habe ich mich dafür verurteilt, bis ich verstanden habe, dass ich durchaus ein sehr interessierter Mensch bin – aber eben im Stillen. Lieber höre ich den Menschen oder dem Problem einfach zu und versuche, durch Beobachtung die stimmige Lösung zu finden. Jene Lösung, die nicht aus dem Verstand kommt, sondern aus der Tiefe. Und dafür ist es sehr hilfreich, nicht so viel zu reden und mehr wahrzunehmen. Es ist wie eine innere Schnitzeljagd, die das Leben für mich spannend macht. Um Unterstützung zu bitten, habe ich mittlerweile trotzdem gelernt.
- Zum ersten Mal verknallt war ich mit 3 Jahren. Er hieß Matthias, hatte Segelohren und ich wollte ihm gefallen, weshalb ich ihm half, die Gänge der Ameisen mit Sand zu verschütten. Ein harter Konflikt für mich, denn mir taten die Tierchen Leid. Es wurde trotzdem nichts aus uns, genau so wie mit den vielen anderen Jungs, die ich im Laufe der Jahre allesamt toll fand (Auszug aus meinem Tagebuch mit 13: „Es gibt zu viele süße Jungs – da bin ich mir sicher!!! Man kann sich einfach nicht entscheiden sozusagen!“) Die permanente leidvolle Schwärmerei nahm ein jähes Ende, als mich mit 14 die Liebe packte und mein Herz wie ein Stück Treibholz mit sich riss. Es war eine Initiation. Seitdem verwechsele ich meine Freude an der Schönheit des menschlichen Körpers nicht mehr mit Liebe.
- „Du bist sau talentiert, aber stinkfaul“, sagte der Trompeten-Prof zu mir, bei dem ich hätte Musik studieren können. Er hatte Recht und das betrifft so einige Lebensbereiche, außer einen:
- Mein kompletter Ehrgeiz scheint sich in einer einzigen Sache zu bündeln: Wenn es darum geht, meine tiefste innere Wahrheit ausfindig zu machen und ihr kompromisslos zu folgen. Manchmal nervt mich das, weil es unbequem ist und weh tut, so radikal ehrlich zu sich selbst zu sein. Aber unterm Strich bin ich dadurch mit mir auf einer tiefen Ebene sehr im Reinen. Und dieses Lebensgefühl ist unbezahlbar.
- Mein Lieblingsessen als Kind waren Schinkenbananen mit Reis. Aus welchem innovativen Kochbuch auch immer meine Oma das hatte – ich LIEBTE es. Es geht so: Man wickelt Bananen in große Scheiben Kochschinken und legt sie in eine Auflaufform. Dann verquirlt man Apfelsaft mit Schmelzkäse (??!) und gießt es über die Bananen. Man lässt es überbacken und serviert den Schmaus dann mit Reis. Mahlzeit!
- Ich habe nach der Schule ein gutes Jahr in Frankreich auf dem Land gelebt. Mon Dieu, war das schön! Ein traumhaftes Jahr. Am Ende habe ich auf französisch geträumt und wurde beim Trampen für eine Französin gehalten. Wie gerne wäre ich damals dort geblieben! Aber das Leben hat mich erstmal auf eine lange Reise geschickt. Bis heute fängt etwas in mir freudig an zu kribbeln, wenn ich französische Worte und Töne höre oder lese. Eine interessante Liebe ist das. Leichtfüßig, auf eine feine Art sinnlich und plein d‘aspiration!
- Wenn ich einer Sache möglichst konsequent aus dem Weg gehe, dann ist es Smalltalk. Meine Komfortzone liegt in 1:1-Gesprächen mit Tiefgang und starkem persönlichen Bezug. Solange es ums Wetter oder die Zutaten des letzten Mittagessens geht, wirke ich vermutlich wie ein Fisch – stumm, kühl und irgendwie abwesend.
- In der 3. Klasse haben wir eine Klassenzeitschrift herausgegeben, bei der ich quasi Chefredakteurin war. Bei mir stand als Berufswunsch: „Trompeterin, Mutter, Gärtnerin, …“, was ich in mehrerlei Hinsicht interessant finde.
Zum einen beschreibt es recht präzise das, was ich heute als meine Tätigkeiten angebe, wenn mich jemand fragt: „Und was machst du so?“. Zum anderen war wohl schon damals klar, dass dem eine einzige Bezeichnung nicht gerecht werden wird. Und Mutterschaft zählte für mich offenbar auch schon mit 9 Jahren als Beruf. Aber am stolzesten bin ich auf die drei Pünktchen, die wohl ausdrücken sollten: „Und das war noch längst nicht alles!“
Wie gut wir uns als Kind doch bereits kennen. - Was ich gar nicht kann: Autos und Computer. Die Fee der Technik muss an meiner Babywiege grußlos vorbeigegangen sein, denn ich gehöre definitiv nicht zu den Menschen, die einen kaputten Laptop nur auf den Schoß nehmen müssen, um ihn wieder zum Schnurren zu bringen. Ich halte es für ein Wunder, dass ich überhaupt die Nerven hatte, mich in WordPress einzuarbeiten, um diese Website hier zu erstellen. Aber: ich bin gelernte Landwirtin und habe außerdem einen Haufen Kreativität auf dem Kasten. Das heißt, im Notfall KANN ich eine Betriebsanleitung oder ein Reparier-Video auf Youtube verstehen, ein Schweißgerät bedienen, einen Traktor aus einem Teich ziehen. Das zu wissen hilft gegen die leichte Nervosität, die auftaucht, wenn ich mich frage, warum mein Auto seit ein paar Monaten so seltsam… röhrt.
- Meinen Sohn habe ich bei einer Hausgeburt zur Welt gebracht. Wärmste Empfehlung.
- Was mich am effektivsten inspiriert:
Französisch (in Wort, Klang und Gebäck)
Blumen (am besten viele auf einmal)
Spirituelle/mystische Erfahrungen (ich hab da irgendwie ein Abo, das ich nicht kündigen kann) - Ich esse gerne rohe Champignons. Ah, und Lakritz auch. Käse! Honiggurken, Pumpernickel, Mozzarella. Lasagne. Pfannkuchen auch. Ach, ich esse einfach unheimlich gerne. Am liebsten einfach und puristisch.
- Von meinem Vater habe ich den stillen Tiefgang geerbt, die Freude an eleganter Perfektion und meine Hände.
Von meiner Mutter habe ich die Liebe zum Wort, den Klang meiner Stimme und meine Füße. Ich finde, ich bin eine gute Mischung. - Aufgewachsen bin ich ohne Fernseher, weshalb vielleicht aus mir nicht so die Filmeguckerin geworden ist. Aber einer der Filme, die ich am öftesten gesehen habe, ist Harold & Maude (dringende Empfehlung). Der Film, der mich am tiefsten berührt – nein, erschüttert hat, war In a better world. Ein Film, in dessen leichtfüßigen Tiefgang ich mich reinlegen könnte, ist Chihiros Reise ins Zauberland. Und ein Film, den ich aktuell gerne sehen würde, wäre wohl Die Herrlichkeit des Lebens. Geht jemand mit mir ins Kino?
- Nach der Landwirtschaft war meine zweite Ausbildung die zur Spirituellen Geburtsbegleiterin. Ich hätte mir das selbst nicht ausgesucht, aber es hat mich derart laut gerufen, dass Widerstand zwecklos war. Als ich das Curriculum durchgelesen habe, fiel ich fast vom Hocker, weil es genau das beinhaltete, was ich insgeheim mit 12 schon lernen wollte: Energien sehen und lenken. Den Weg der Seele ins Erdenleben und wieder zurück begleiten. Das Seelenwesen und seine Aufgaben erkennen. Heilende Hände. Schamanische Zugänge. Seelenkommunikation. Reinigungsrituale.
Kurzum: Es war wie nach Hause kommen. Während der Ausbildung stellte sich heraus, dass meine individuelle Begabung sehr in Richtung Seelenkommunikation geht (also: Informationen aus der feinstofflichen Welt verständlich übersetzen und andere Menschen darin schulen, dasselbe für sich zu tun). Um das zu vertiefen, habe ich noch die Akasha-Chronik-Ausbildung drauf gesetzt. Beide Ausbildungen hatten so viel Einfluss auf meine persönliche und spirituelle Entwicklung, dass ich mich erst 4 Jahre und mehrere intensive Integrationsphasen später voll ausgebildet fühlte.
In dieser Zeit habe ich die Gesetzmäßigkeiten des Himmels integriert. In der Landwirtschaft war ich Schülerin in den Gesetzmäßigkeiten der Erde. Heute schöpfe ich aus dieser Bandbreite mein eigenes Wirken und erforsche die Gesetzmäßigkeiten des Menschseins. Es ist nie fertig. Aber in seinem Wesen so klar. - Ich bin – auch wenn ich mir das erst seit ein paar Jahren zähneknirschend eingestehe, weil es einem Teil von mir ultrapeinlich ist – hoffnungslos romantisch veranlagt.
- A propos Romantik: Das Musikstück, das ich in meinem Leben wohl mit Abstand am meisten gehört habe, ist das Klavierkonzert a-Moll von Schumann. Wie viele Erinnerungen kann man an 30 Minuten Musik drankleben?
- Meine wenigen Hobbies orientieren sich daran, dass in meiner Welt das Leben ziemlich (!) intensiv ist. Insofern ist es unverzichtbar, regelmäßig Dinge zu tun, die mir helfen, die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Dazu setze ich mich auf einen Berg und schaue hinunter, bis die Weite alles in mir sortiert hat. Gerne liege ich auch einfach nur auf dem Sofa und schaue in die Dämmerung hinaus. Und weil das eigentlich eine unverzichtbare Form von Meditation für mich ist, weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt echte Hobbies habe.
- Als wir alle Corona hatten, hat mein Buddy die Zeit genutzt, um sich auf Youtube sämtliche Videos zum Thema „Popcorn selber machen“ anzuschauen. Ein 10kg-Sack Popcornmais und 2 Wochen später konnte ich kein Popcorn mehr sehen, aber wir wussten dann, wie leicht gesalzenes, karamellisiertes Popcorn mit Butteraroma geht. Schreit eigentlich nach Heimkino. Siehe Punkt 28.
- Weil ich eine bin, die große Visionen hat und diese dann mit inbrünstiger Leidenschaft verwirklichen will, ist es auch nicht nur ein blasses Stolpern, wenn ich mal scheitere. Nein, wenn ich gegen die Wand fahre, dann aber auch so richtig. Meistens muss ich mich davon dann monatelang erholen. Ob das eine so ratsame Lebensstrategie ist, sei dahin gestellt (wahrscheinlich ist das das Alter – immer noch ein bisschen grün hinter den Ohren. Ich übe mich darin, die Wände zu erkennen, bevor ich dagegen renne).
Aber wenigstens weiß ich dadurch, wie man trauert. Und ich finde, das ist eine der nützlichsten Fähigkeiten überhaupt. - Einmal, mein Vater hatte sich gerade 6 Wachteln angeschafft, wollten wir ans Meer fahren. Aber wohin mit den Wachteln? Wir haben kurzerhand einen ausziehbaren Stall gebaut, der perfekt in den Kofferraum passte. Der Stall bekam dann ein eigenes Zelt auf dem Campingplatz, wo der Nachbarsjunge die Eier gestohlen hat. „Piwick, piwick“, sagten die Wachteln.
- Ich kann auf polnisch weitestgehend akzentfrei nach dem nächsten Bankautomaten fragen. Und sagen, dass die Suppe lecker war, vielen Dank, sehr freundlich. (Wer weiß, vielleicht ist das mal nützlich.)
- Ich wollte mal professionelle Schnittblumengärtnerin werden. Das hat nicht geklappt, aber seit in dieser Zeit meine … man muss sagen: Obsession! für Blühstauden geweckt wurde, gibt es kein Halten mehr. In meinem Hobbygarten wachsen jetzt über 50 Arten und Sorten verschiedener Stauden. Ich hab gar keine Zeit, die alle gut zu pflegen, aber ich kann nicht anders. Der Vorteil ist, dass immer frische Blumen auf dem Tisch stehen. Könnten jedenfalls.
- Am liebsten würde ich noch viel mehr Instrumente spielen, und zwar richtig gut UND gleichzeitig. Wahrscheinlich ist das ein Überbleibsel der Hyperindependenz, die ich in meiner Kindheit entwickelt habe. Nachdem ich meinem Buddy mal wieder vorgejammert hatte, dass ich nicht alle Töne spielen könne, die ich in mir drin aber höre, meinte er leicht genervt: „Such dir halt ‘ne Band!“
Ahja, stimmt. So machen das normale Leute. - Ich beneide die Leute, die Zeit für die ZEIT übrig haben. Aber wahrscheinlich liegt das nur an ihren Prioritäten.
- Es gibt etwas, das es schafft, mich so zutiefst und umfassend zu berühren, dass die Welt um mich herum verschwindet und nur noch Licht und Lebendigkeit übrig bleiben: Musik. Manchmal wird mein ganzer Körper zu einem Ohr. Dann fühlt sich ein einzelner Ton an, als säße ich im Zentrum meiner Lieblings-Sinfonie. Mitreißend, vielschichtig, Sehnsucht und Erfüllung gleichzeitig. Ich musste lernen, die Intensität meiner Empfindungen zu dosieren, um dieses heimliche, zart-gewaltige Liebesspiel in mir zu genießen und nicht vor lauter Ekstase in den Graben zu fahren. Es ist manchmal ein bisschen einsam, weil ich kaum Menschen kenne, die diese hohe Berührbarkeit an dieser Stelle teilen. Aber wenn ich einen treffe – dann ist es ein Fest!