Das mit dem Monatsrückblick ist ja mehr so ein spielerischer Test. Es fühlt sich lustig an, dass etwas so „Müheloses“ wie der erste Monatsrückblick auf meinem Blog direkt etwas so Bedeutsames enthält wie eine Buchveröffentlichung.
Aber voilà, es stimmt – meine erste Veröffentlichung ist seit Ende August im Handel erhältlich. Der vorangegangene Monat war bemerkenswert und ich möchte dich ein wenig mitnehmen in den Prozess der „letzten Meter“ meines Buches. Auch wenn ich niemals alles werde erzählen können.
Der sicherste Ort der Welt
So heißt die kleine und dünne, aber gehaltvolle Textsammlung, die sich im August in einer einzigen, mühelosen Bewegung ans Licht gehoben hat. Zack. Und jetzt liegt in meinem Zimmer ein Karton voller echter, gebundener Bücher. Mit ISBN. Und da steht mein Name drauf. Ein bisschen unglaublich ist es ja schon, aber die ersten Exemplare transportiert die Post gerade zu ihren neuen Besitzern, daher wird das schon keine Einbildung sein…
Die Geburt des Büchleins war ein Meisterstück in Sachen „Das Leben kennt den rechten Moment“. Ich staune immer noch, wenn ich daran denke.
Dass alles seine Zeit und seine Stunde hat, wissen wir nicht erst, seit diese Weisheit von den Herzen kluger Menschen in die Bibel und von dort weiter auf Yogiteebeutel gewandert ist. Man sagt das so daher, aber wir erleben es in unserer hastigen Kultur sehr selten, dass Dinge sich von selbst gebären – nicht, weil jemand drückt und zieht, sondern einfach weil die Zeit reif ist. Dabei liegen im Bezeugen dieser Gesetzmäßigkeit eine solche Freude und Tiefe und Sinnhaftigkeit.
Ich habe das Privileg, in meinen Jahren in der Landwirtschaft tief eingetaucht zu sein in die Gesetzmäßigkeiten von Natur und Geburt. Vor allem die Kühe mit ihrem unfehlbaren Gespür für den richtigen Rhythmus haben mich gelehrt, zu warten. Hinzuspüren, wann es wirklich so weit ist. Und dann jener Bewegung, die aus sich selbst heraus geschieht, die direkt aus dem Fluss des Lebens kommt, der beständig durch alles hindurch fließt – jener Bewegung bedingungslos zu folgen und ihr den Raum zu geben, der ihr gebührt und den sie braucht, um sich frei entfalten zu können.
Bei einer Kuhgeburt hieß das zum Beispiel unter anderem, die eigene Erholung hinten anzustellen. Auszuharren in der einzigartigen Stimmung, die über so einer Geburt liegt, bei gleichzeitiger Anspannung. Es galt, geistesgegenwärtig zu bleiben, sollten Kuh und Kalb meine Hilfe brauchen. Es ist ein Lauschen mit dem ganzen Körper. Ein sich Auflösen in der Nacht, ein Teilwerden von der großen Choreografie des Lebens.
Daran hat mich der Move erinnert, den diese Textsammlung gemacht hat – scheinbar vollkommen ohne mein Zutun. Ich habe natürlich in den vergangenen 2 Jahren sehr viel dafür getan, aber die letzten Meter gingen wie von selbst.
Der Entstehungsprozess
Der Entstehungsprozess war verworren. Dadurch, dass die Grundlage des Buches nicht eine konkrete Idee oder ein klares Thema war, sondern „nur“ eine Energiefrequenz, die in einem Akasha Reading 2022 zu mir kam, war das Ganze über eine lange Zeit sehr vage. Ich stocherte so in der Idee herum. Schrieb mal in diese, mal in jene Richtung. Meine Intuition hieß mich einfach immer weiter schreiben, egal wie frustrierend es sich anfühlen mochte, die Richtung nicht zu finden. Als ich im vergangenen Sommer dann begonnen hatte, halb aus Spaß, halb mangels besserer Einfälle meine Erinnerungen aufzuschreiben, die ich auf meine Reisen per Anhalter nach Irland und Frankreich gesammelt hatte, platzte mir irgendwann der Kragen.
Wie unendlich langweilig! Nicht, dass ich meine Reise-Erlebnisse nicht erzählenswert finde – ich habe in relativ kurzer Zeit ziemlich viel erlebt und freue mich über die Momente, in denen ich die Geschichten zum Besten geben kann. Vielleicht schreibe ich ja mal ein leichtes, unterhaltsames Buch darüber. Aber aktuell (oder grundsätzlich?) ist mir ja eher was mit tieferer Botschaft.
Frustriert kam ich zum ersten Mal auf den Gedanken, es einfach sein zu lassen. Dann halt nicht! Wenn dieses Buch von mir geschrieben werden will, dann brauche ich ein paar konkretere Hinweise, sonst kann ich es nicht machen. Pah.
Und das war wohl der Schlüsselmoment. Ich ließ los. Und in den entstandenen Raum hinein erhob sich wie eine goldene Welle die Essenz der Essenz dessen, was das Buch jetzt ausmacht. Jene Texte, die ich vor allem 2023 geschrieben hatte, als sich diese goldene Energiefrequenz mit Karacho durch mein System bewegte und nichts in mir unberührt blieb von der Liebe und dem Frieden, die sie mitbringt. Mit der Folge, dass mein traumagewöhntes Körpersystem erstmal zusammenbrach.
Dreimal so viele Texte wie die, die jetzt im Buch abgedruckt sind, standen zur Auswahl. Die finale Wahl und Sortierung habe aber nicht ich getroffen. Im Grunde bin ich nur noch dem Diktat gefolgt, das während dieser zwei Augustwochen in mir sehr laut zu hören war. Meine Gefühle und Gedanken waren wie aufgelöst und ich habe nur noch voller Vertrauen die Hände bewegt. Eins mit dem Fluss des Lebens. Zurückblickend auf eines der umwälzendsten (und dunkelsten) Jahre meines Lebens – und schlussendlich im Frieden mit all dem.
Wie von selbst
Gleichzeitig lief der Alltag wie gewohnt weiter, abgesehen davon, dass ich die Wäsche- und Geschirrberge einfach links liegen ließ. Zu essen gab es vor allem Nudeln mit Ketchup. Normalerweise halte ich Ordnung und gutes Essen für erstrebenswert, aber sonderbarerweise war es in diesen Wochen wirklich egal. Ich war mit allem glücklich.
Nun ist das Buch für mich nicht nur ein Meilenstein in meinem Dasein als Künstlerin, sondern setzt auch einen Punkt an einen intensiven, sehr intimen Entwicklungsprozess.
Etwas großes ist vollendet.
Und jetzt fängt etwas Neues an.
Was ich mitnehme aus diesen losgelösten Wochen ist der friedvolle Grundklang, der mich weiterhin tief berührt. Und aus dem ich, wenn ich ehrlich bin, nie wieder herausfallen möchte – wohin auch immer es mich hintragen will.
Lange ging es nur darum, was die Energie mit MIR macht, wie sie sich durch MICH bewegt. Für mich ist die Essenz des Buches eben jene Energiefrequenz, die sich mir hellgolden zeigt und die sich nun mit Erscheinen des Buches vollends in meinem Körper verankert hat.
Zwischen den Zeilen finde ich sie und wenn ich die Texte lese, kommt sie mir entgegen und hüllt mich ein.
Jetzt interessiert mich viel mehr, was sie mit der Welt und mit anderen Menschen macht.
Hast du das Buch gelesen und magst mir erzählen, was du dabei erlebt hast? Ich freue mich sehr über deine Nachricht oder deinen Kommentar.
Von Herzen